In Marzahn-Hellersdorf verursachen private Haushalte die meisten Treibhausgas-Emissionen mit einem Anteil von 41,3 % an den Gesamtemissionen – auf Platz 2 folgt die Wirtschaft und auf Platz drei der Verkehr.
Aber warum stechen die privaten Haushalte so heraus?
Mit Biesdorf, Kaulsdorf und Mahlsdorf besitzt unser Bezirk eine sehr große Menge an Ein- und Zweifamilienhäusern – sie machen mit 72 Prozent der Wohngebäude nur 16 Prozent der Wohnungen aus. Diese Häuser werden in vielen Fällen fossil beheizt. Diese beiden Fakten spielen ungünstig zusammen. Ein- und Zweifamilienhäuser lassen sich durch die im Verhältnis höhere Menge an Außenwänden schlechter effizient beheizen, als Mehrfamilienhäuser. Dazu kommt die Arbeit mit einzelnen, oft fossilen Heizungen – auch hier wäre die Fernwärme klar im Vorteil. Die Wirtschaft kommt gesamt gesehen „nur“ auf Platz 2, weil in Marzahn-Hellersdorf keine wirklich treibhausgasintensive Wirtschaft existiert, die für nennenswerte Emissionen sorgen kann.
In der letzten Bilanzierung (2012) war der Sektor Verkehr der größte Emittent. Dies lag in der damals verwendeten Bilanzierungsmethodik begründet, die im Sektor Verkehr verursacherbasiert berechnet
wurde. Dadurch waren unter anderem Kerosin für Flugreisen je Einwohner bilanziert und auch sämtliche Autofahrten für ihre gesamte Strecke. Mittlerweile wird alles standortbasiert bilanziert, was im Verkehrsbereich zu dieser scheinbaren Besserung führt – würde man auch heute nach dem Verursacherprinzip bilanzieren wären hier wahrscheinlich ähnliche Werte wie 2012 zu erwarten.